Es hängt vielleicht mit der Spaltung der Stadt und der Ideologie des Kalten Krieges zusammen, dass Berlin so spät ein Käthe Kollwitz Museum erhielt. Im Ostteil der Stadt gab es durch die Akademie der Künste, dem Kupferstichkabinett und dem Otto-Nagel-Haus wechselnde Ausstellungen zur Kunst von Käthe Kollwitz. In West-Berlin setzte man sich für ein Käthe Kollwitz Museum ein; die Familie Kollwitz unterstützte das Vorhaben nachdrücklich – vergeblich. Erst Mitte der 1980er Jahre kam es fast zeitgleich in Berlin und in Köln zur Gründung von zwei Kollwitz-Museen in Deutschland, die heute neben der Gedenkstätte an ihrem Sterbeort in Moritzburg mit ständigen Ausstellungen an Käthe Kollwitz erinnern.
Das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin wurde in der City West in der Fasanenstraße am 31.Mai 1986 eröffnet. Eine Bürgerinitiative hatte zuvor den Abriss dieses 1871 errichteten ältesten Gebäudes der Fasanenstraße und der benachbarten (sog. Wintergarten-Ensemble) verhindert, die einer Autostraße weichen sollten. Mit privatem Engagement entstanden hier das Literaturhaus, das Käthe-Kollwitz-Museum und das Auktionshaus Villa Grisebach.
Der Maler und Kunsthändler Hans Pels-Leusden stiftete seine Sammlung von Zeichnungen und Druckgrafiken von Käthe Kollwitz und einen Teil seines Vermögens dem Käthe-Kollwitz-Museum Berlin. Dr. Gudrun und Martin Fritsch führten das Museum bis 2013. Sonderausstellungen und Neuerwerbungen machten das private Museum bekannt.
